Flying Legends - Bristol Blenheim

Mitte der 30er Jahre aus der zivilen Bristol 142 entwickelt, war die Bristol Blenheim das erste Ganzmetallflugzeug der RAF, das in Serie hergestellt wurde. Der Prototyp flog erstmals im Juni 1936 und war schneller als die britischen Jagdflugzeuge dieser Zeit. Bereits im März 1937 erhielt die 114 Sqn der Royal Air Force (RAF) die ersten Blenheim Mk. I, von denen insgesamt 1.280 Stück produziert wurden, darunter auch ca. 150 Jagdflugzeuge vom Typ Mk. IF. Die Hauptversion der Blenheim war die Mk. IV, die mit stärkeren Motoren ausgerüstet war und eine abgestufte Bugkonstruktion bekam.  Die Bristol Blenheim wurde bei der RAF als leichter Bomber, Jagdflugzeug und Aufklärer eingesetzt, überwiegend auf den Kriegsschauplätzen im mittleren und fernen Osten.

 

Die in Duxford beheimatete Blenheim hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In den 70er Jahren wurde eine in Kananda in Lizenz gebaute Mk. IV (Bolingbroke) flugfähig restauriert. Dieses Blenheim-Projekt endet nach über 10-jährigem Aufbau und vierwöchiger Flugphase im Jahr 1987 tragisch. Bei einem Flugunfall trug die Maschine schwere Schäden davon. Dennoch fand sich das Team wieder zusammen und baute innerhalb von fünf Jahren die Blenheim wieder neu auf. Zehn Jahre später wurde sie bei einem Landeunfall wieder beschädigt. Nach weiteren elf Jahren Arbeit erhob sie sich jedoch Ende 2014 wieder in die Luft. Vor dem Unfall noch als MK. IV mit dem abgestuften Bug unterwegs, wurde sie danach als Jägerversion MK. IF mit der abgeschrägten Bug-Vollverglasung und Waffenwanne unter dem Rumpf wieder aufgebaut. Die Bugsektion war eine Spende und gehörte zu einer Blenheim Mk. I, die 1939 gebaut wurde. Einen Tag nach Beginn des II. Weltkriegs am 2. September 1939, wurde sie an die 23 Sqn ausgeliefert, wo sie als Nachtjäger eingesetzt wurde und den Verbandscode YP-Q trug. Diese Maschine war das Vorbild für die aktuelle Lackierung und Markierung der Maschine. Betreiber ist die in Duxford ansässige Aircraft Restoration Company (ARC).

Technische Daten (Mk. IV):

  • Besatzung: 3 Mann
  • Länge: 8,60 m
  • Spannweite: 17,17 m
  • Höhe: 3,00 m
  • Leermasse: 4.450 kg
  • Startmasse: 6.545 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 428 km/h

 

  • Reisegeschwindigkeit: 319 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: 8.310 m
  • Reichweite: 2.351 km
  • Triebwerke: zwei Sternmotoren Bristol Mercury XV
  • Leistung: 2 x  983 PS
  • Bewaffnung: 5 Browning-MG Kal. 0.303 (7,7 mm)                   454 kg Bombenlast innen, 145 kg aussen