Die Focke-Wulf Fw 190 wurde Ende der 30er Jahre als einsitziges Jagdflugzeug entwickelt und sollte neben dem bisherigen Standardjäger der deutschen Luftwaffe, der Messerschmitt Bf 109, in großer Zahl bei den Jagdverbänden der deutschen Luftwaffe zum Einsatz kommen. Es stellte sich heraus, dass dieser Typ vielseitig einsetztbar war, so dass sie später auch erfolgreich in den Rollen als Jagdbomber und Schlachtflugzeug, sowie als Nachtjäger und Aufklärer eingesetzt wurde. Mit ihrem leistungsstarken, luftgekühlten BMW-Doppelsternmotor und der breiten Spurweite des Fahrwerks unterschied sich die Fw 190 nicht nur im Erscheinungsbild, sondern auch insbesondere in puncto Robustheit grundlegend von der Messerschmidt Bf 109.
Am 1. Juni 1939 fand der Erstflug des Prototypen der Fw 190 in Bremen statt (Registrierung: D-OPZE). Als Antrieb diente der 14-Zylinder-Doppelsternmotor BMW 139 mit einer Startleistung von 1.550
PS. Der Prototyp zeigte bereits sehr gute Flugleistungen, litt aber lange Zeit unter Kühlungsproblemen der hinteren Zylinderreihe des Sternmotors. Abhilfe schaffte ein Kühlergebläse, das auch
nach der Verwendung des BMW 801 als Standardtriebwerk der Fw 190 ein charakteristisches Merkmal der Maschine blieb.
Mit der Verwendung des leistungsstärkeren BMW 801 mit 1.600 PS wurden Anpassungen der Zelle notwendig, u. a. wanderte das Cockpit nach hinten und die FW 190 erhielt ihr endgültiges
Aussehen.
Nachdem der neue Flugzeugtyp ab Ende 1940 durch die Luftwaffenerprobungsstelle in Rechlin einsatzreif gemacht wurde, war ihr Erscheinen Mitte 1941 an der Kanalfront
eine unangenehme Überraschung für die Britische Royal Air Force (RAF).
Mit der Steigerung der Produktionszahlen befand die Fw 190 nach und nach an allen Fronten - vom Eismeer bis Afrika und vom Atlantik bis Russland – im Einsatz. Neben ihren hervorragenden
Flugeigenschaften als Jagdflugzeug (zumindest in tiefen und mittleren Höhen) zeichnete sie sich bald auch als Jagdbomber (Jabo) und Schlachtflugzeug aus. Die Verwendung in diesen Rollen wurde
durch diverse Umrüstsätze möglich.
Mit der meistgebauten Version A-8 kam auch eine leistungsstärkere Variante des BMW 801 mit 1.730 PS zum Einsatz, der zu einer Höchstgeschwindigkeit von 644 km/h
führte. Ausserdem wurde das Triebwerk mit Systemen ausgestattet, die zu einer erheblichen, wenn auch kurzfristigen, Steigerung der Motorleistung führten. Auf Basis einer
Methanol-Wassereinspritzung konnte eine Leistung von über 2.000 PS erreicht werden. Äußerlich war die Version A-8 u. a. an ihren neuen, paddelförmigen Propellerblättern aus Holz zu
erkennen.
Die Firma Flug Werk GmbH wurde im Jahr 1996 gegründet. Bis zum Erstflug der ersten FW 190 dauerte es 8 Jahre. Insgesamt wurden 20 Bausätze der Flug Werk FW190 A-8/N
erstellt. Die Gesellschaft wurde 2014 aufgelöst.
Die Baupläne wurden in jahrelanger Arbeit aus den Originalunterlagen, soweit sie noch vorhanden waren (ca. 65%), und Vermessungen von Wracks rekonstruiert. Im Ergebnis entspricht der Aufbau der
FW 190 weitestgehend dem Original, wie es sich auch bei den Abmessungen und technischen Daten zeigt. Lediglich bei sicherheitsrelevanten Systemen wurden dort, wo es nötig war, Anpassungen
vorgenommen und das Triebwerk musste durch ein anderes Aggregat ersetzt werden. Die Räder wurden vom Bugrad der Boeing 737 "entliehen". Durch die fehlende Bewaffnung und Panzerung des Nachbaus
ergibt sich auch ein wesentlich geringeres Abfluggewicht (3,45 t zu 4,30 t).
Da keine originalen BMW 801 Sternmotoren mehr zu Verfügung stehen, wurde für den Nachbau ein chinesischer Lizenzbau des ursprünglich in der Sowjetunion entwickelten Sternmotors Schwezow Asch-82 verwendet. Dieses Triebwerk weist zum BMW 801 in Bezug auf Abmessung, Gewicht und Leistung fast identische Daten aus.
Technische Daten (Flugwerk FW 190):
Galerie
Flugwerk FW 190 A-8, D-FWMV
Flugwerk FW 190 A-8, D-FWAA -> mehr Fotos unter: Flugplatzfeste Hangar 10 Fly In 2019