Flying Legends - Hawker Hurricane / Sea Hurricane

Die Hawker Hurricane war das erste Eindecker-Jagdflugzeug, das bei der Royal Air Force in großer Stückzahl zum Einsatz kam. Die Hurricanes bildeten das Rückgrat des britischen Fighter Commands zu Beginn des zweiten Weltkrieges. Obwohl sie immer im Schatten der Supermarine Spitfire stand, trug sie die Hauptlast bei der Abwehr der deutschen Luftwaffe während der Luftschlacht um England im Jahr 1940 gegen die deutsche Luftwaffe. Sie war zwar langsamer als die Spitfire, aber wendiger und aufgrund ihrer Konstruktion auch widerstandsfähiger bei Beschädigungen im Luftkampf, so dass es einige Piloten gab, die sie der Spitfire vorzogen.

Die Entwicklung der Hurricane geht auf das Jahr 1934 zurück. Der Prototyp hatte seinen Erstflug im November 1935 und fand großen Anklang bei der Royal Air Force. Im Oktober 1937 flog die erste Serienmaschine der Hurricane Mk. I. Bis Kriegsausbruch waren 500 Maschinen an die Jagdstaffeln ausgeliefert. Bis zum Ende der Produktion im Jahr 1944 waren es dann mehr als 14.000 Exemplare, die gebaut wurden, inklusive diverser Lizenzbauten.

 

Die ersten Maschinen wurden mit einem 1.030 PS leistenden Merlin II Triebwerk ausgerüstet, der einen starren Zweiblatt-Propeller antrieb. Wenig später erhielten die Maschinen den gleichstarken Merlin III Motor, der nun aber einen Dreiblatt-Verstell-Propeller antrieb. Mit der Hurricane Mk. IIA kam dann Mitte 1940 der leistungsstärkere Merlin XX mit 1.300 PS zum Einsatz, der über einen zweistufigen Lader verfügte. Spätere Versionen unterschieden sich im Wesentlichen durch eine andere Ausrüstung / Bewaffnung. Ab der Hurricane IIB bestand die Möglichkeit, Bomben unter den Tragflächen mitzuführen und die Bewaffnung wurde von acht Browning-Maschinengewehre Kaliber 7,7 mm (0.303 in.) auf zwölf erhöht. Die Hurricane IIC wurde anstelle der Browning-MGs mit vier Hispano Maschinenkanonen vom Kaliber 20mm (0.79 in.) ausgerüstet. Die Royal Navy setzte die Sea Hurricane von ihren Flugzeugträgern ein. Abgeleitet wurde sie aus der Hurricane Mk. I, die mit einem Fanghaken und Vorrichtungen für den Katapultstart ausgerüstet wurden. 340 Hurricane Mk. I wurden zu Sea-Hurricanes umgebaut. Bei der Hurricane XII handelt es sich um die kanadische Version der britischen Mk. IIA.

Technische Daten (Mk. I):

  • Länge: 9,59 m
  • Flügelspannweite: 12,20 m
  • Höhe: 3,96 m
  • Tragflügelfläche: 23,93 m²
  • Antrieb: Ein Rolls-Royce Merlin II oder III
  • Leistung: 1.030 PS

 

  • Höchstgeschwindigkeit: 511 km/h
  • Reichweite: ca. 850 km
  • Dienstgipfelhöhe: 10.970 m
  • Bewaffnung: Acht .303 Browning-MGs


Hawker Hurricane Mk. I

 

P2902 / DX-R - Historie

 

Im Oktober 1939 machte die P2902 ihren Erstflug bevor sie an die 245 Sqn in Drem / Scotland ausgeliefert wurde. Am 31. Mai 1940 wurde sie bei einem Einsatz im Rahmen der Evakuierung der britischen Truppen an der Küste von Dünkirchen (Operation „Dynamo“) von einer Messerschmitt Bf 109 abgeschossen und vollzog eine Notlandung am Strand. Dort verbleib sie und wurde im Laufe der Zeit vom Sand zugedeckt, bis sie 1988 geborgen wurde.

 

R4118 / UP-W - Historie

 

Mitte August 1940 an die 605. Sqn in Croydon ausgeliefert, wurde diese Hawker Hurricane Mk. I direkt zum Höhepunkt der Luftschlacht um England eingesetzt. Mit den Markierungen der 605. Sqn wird sie auch heute geflogen. Nach 49 Einsätzen wurde sie im Kampf beschädigt, konnte aber wieder repariert werden. Nach weiteren Einsätzen, u. a. in Schulungseinheiten wurde sie Ende 1943 nach Indien verschifft. kam dort aber nicht mehr zum Einsatz .

 

P3717 / SW-P - Historie

 

Diese Hawker Hurricane Mk. I wurde Mitte Juli 1940 an die 253 Sqn in Kirton in Lindsey ausgeliefert, in deren Farben sie zu sehen ist. Am 29. August 1940, während der Luftschlacht um England, verlegte die Einheit nach Kenley, am 30. August wurde die Maschine nach einem Abschuss einer Messerschmitt Bf 110 schwer beschädigt. Nach ihrer Reparatur wurde sie an Russland geliefert. Nach vielen Jahren der Restauration gab sie nun in 2017 ihr Airshow-Debut.

 

P3351 / K - Historie

 

Anfang 1940 als Mk.1 gebaut, kam die P3351 am 1. Juni 1940 zur 73 Sqn, die in Le Mans stationiert war und in deren Farben sie hier zu sehen ist. Am 18. Juni war sie eine der letzten Maschinen der Staffel, die kurz vor Eintreffen der deutschen Truppen Frankreich verlassen hat. Während der Luftschlacht um England flog sie in der 72 Sqn von Fenton Church (Leeds) aus. Nach ihrer Umrüstung in die Version Mk. II wurde sie 1942 im Rahmen des Lend- & Lease-Abkommens nach Russland verschifft.



Hawker Hurricane  Mk. II / XII

 

P3700 / RF-E - Historie

 

Die Maschine wurde 1942 in Kanada in Lizenz als Hurricane XIIA gebaut. Dieses Muster entsprach der britischen Mk. IIA. Im Jahr 1943 wurde sie an die Royal Canadian Air Force ausgeliefert. Sie war während des Krieges an der kanadischen Ostküste stationiert und wurde überwiegend für Patroullien-Flüge eingestzt. Aktuell fliegt sie im Farbschema einer Hurricane Mk. I der 303. Staffel der Royal Air Force. In dieser Staffel, die während der Luftschlacht um England 1940 aufgestellt wurde, dienten polnische Exil-Soldaten.

 

PZ865 / EG-S - Historie

 

Die PZ865 wurde im Juli 1944 als letzte von 14.533 Hurricanes gebaut ("The Last of the Many"). Hawker kaufte die Maschine vom Luftfahrtministerium zurück und lagerte sie ein. 1950 nahm  Groüp Captain Peter Townsend CVO DSO DFC mit ihr am King’s Cup Air Race teil und belegte den zweiten Platz. Über viele Jahre nahm die PZ865 an Veranstaltungen teil. Im Jahr 2012  wurde sie als Mk. IIc mit den Markierungen der 34 Sqn, South East Asia Command, versehen.  Die "EG-S" (HW840) wurde von kana-dischen Piloten Flight Lieutenant Jimmy Whalen DFC geflogen, der im April 1944 gefallen ist..



Hawker Sea Hurricane

 Z7015 / 7-L - Historie

 

Anfang 1941 in Kanada gebaut, wurde die Maschine nach England verschifft, wo sie zur Sea Hurricane IB umgerüstet wurde. Im Juli 1941 kam sie zur 880 Sqn auf dem Flugzeugträger HMS Heron (RNAS Yeovilton). Ab Dezember 1942 wurde sie bei der  759 Sqn, der Jagdfliegerschule der britischen Marine eingesetzt, danach im Herbst 1943 beim Loughborough College als Instruktionsflugzeug.

Nachdem 1961 ein erster Versuch scheiterte, die Maschine für den Film "Battle of Britain" flugfähig zu machen, begannen im Januar 1986 im Rahmen eines Joint Ventures zwischen der Shuttleworth Collection und dem Imperial War Musueum die Arbeiten zur Restaurierung der Maschine, die im September 1995 mit dem erneuten Erstflug endeten.