Die Westland Lysander ("Lizzie") war ein einmotoriges Ver-bindungsflugzeug des britischen Herstellers Westland Aircraft. Der Schulterdecker wurde seit Ende 1938 bei der Royal Air Force eingesetzt.

Auf die Spezifikation A.39/34 (als Ersatz für Hawker Audax)  entwickelt, fand der Erstflug des Prototyps (Baunummer K6127) am 15. Juni 1936 statt. Schon im September 1936 folgte der erste Serienbau-Auftrag über 144 Flugzeuge.

Die Bauserie I lief nach 131 Flugzeugen aus. Sie wurde von der Bauserie II abgelöst (433 Maschinen), die den etwas stärkeren Bristol-Perseus-Motor XII (905 PS) verwendete und auch etwas schwerer war.

Meistgebaute Variante war die Bauserie III bzw. IIIA (804 Flugzeuge), die zum Bristol-Mercury-Motor zurückkehrte (Serie XX, 870 PS) und für Spezialaufgaben ausgerüstet werden konnte (III-SD oder IIIA-SD). Sie war die vielseitigste, aber auch die schwerste Lysander (IIIA einschließlich Zusatzpanzerung), was sich in reduzierten Flugleistungen, vor allem bei der Steigfähigkeit und der Höchstgeschwindigkeit in größerer Höhe, bemerkbar machte. Insgesamt wurden einschließlich 225 in Kanada in Lizenz gefertigter Maschinen 1593 Flugzeuge des Typs Lysander gebaut.

Aufgrund ihrer robusten Bauweise und ihren Kurzstart- und Landefähigkeiten wurde die Lysander während des zweiten Weltkriegs oft für geheime Einsätze in den bestzten Gebieten Westeuropas eingesetzt (Special Operations SO), z. B. für das Absetzen und Aufnehmen von Agenten.

Die heutige V9367 (MA-B) wurde 1942 als V9552 für die RAF gebaut und dann an die Royal Canadian Air Force (RCAF) abgegeben, wo sie als Zielschlepper eingesetzt wurde. Nach dem Krieg war sie im Besitz verschiedener Privatbesitzer. Im Jahr 1999 erhielt sie eine nachtschwarze Lackierung und die Markierung der No. 161 RAF Squadron, die zwischen 1942 und 1945 von Tempsford und Tangmere nächtliche Einsätze im Rahmen der Special Operations durchführte.